1. Mai Wandertag

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3. Oktober Wandertag

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Mehr als der Wanderwart des TSV Grebenhain

TSV Grebenhain kann auf das rege Engagement von Manfred Schneider bauen, der nicht nur die beliebten Volkswanderungen mit viel Liebe zum Detail organisiert.

GREBENHAIN – Er hat in der Jugendmannschaft und in der zweiten Mannschaft jeweils zwei Jahre beim TSV Grebenhain Fußball gespielt. Ein Kreuzbandriss sorgte allerdings für das Ende seiner aktiven Laufbahn. Die Rede ist von Manfred Schneider, der unterunterbrochen etwa 30 Jahre Mitglied. Der 56-Jährige ist eine der guten Seelen des Mehrspartenvereins aus dem hohen Vogelsberg. Er ist nicht nur seit fünf Jahren Wanderwart, er hilft auch bei Handwerksarbeiten rund um das Sportheim. Manfred Schneider hatte auch die Idee, eine Eisbahn neben dem Sportplatz zu bauen. Und er ist seit 15 Jahren Kassierer. Wenn seine Hilfe gebraucht wird, ist er vor Ort. Von seiner Arbeit profitieren alle im 620 Mitglieder starken TSV.
Bärenstark ist auch das Interesse bei den zwei Mal im Jahr stattfindenden Wanderungen, die Manfred Schneider mit viel Liebe zum Detail anbietet. Als vor fünf Jahren sein Vorgänger Herbert Schulz wegzog und das Amt niederlegte, sprang der 56-Jährige Schneider ein. Das war die logische Konsequenz, denn bereits in der Ära Herbert Schulz war Schneider aktiv in die gesamte Abwicklung der Wanderungen eingebunden: „Wenn ich Zeit habe, bin ich oft in der Natur unterwegs und kenne mich auch deshalb in den Gemarkungen Crainfeld, Vaitshain oder Grebenhain sehr gut aus. Man hat mich damals gefragt, ob ich das Amt des Wanderwartes übernehmen will. Dann habe ich es gemacht.“
Die Wanderungen beim TSV Grebenhain finde an den beiden Feiertagen am 1. Mai und 3. Oktober statt. Sie sind auch Dank der Fachkenntnis von Schneider ein echtes Zugpferd. Die Wege sind leicht zu gehen, so dass Jedermann/-frau mitmachen kann. „Wir bieten immer zwei Strecken an: Die eine ist fünf und die andere zehn Kilometer lang. Los geht es ab 9 Uhr. Ich baue mit einigen Helfern auf halber Strecke eine Station auf, an der sich die WandererInnen stärken können. Im Sportheim wird dann nach der Rückkehr das Essen serviert.“ Viele sprechen vom sogenannten Überraschungsessen. „Das ist Hausmannskost, wie es sie oft früher gab. Auch die, die nicht mitwandern, weil sie es gesundheitlich nicht können oder auch ältere Personen, kommen dann dort hin“, erläutert der Wanderwart.
Die Wandertage des TSV Grebenhain sind eine echte Erfolgsgeschichte. 160 TeilnehmerInnen nehmen im Mai und etwa 90 dann am „Tag der Deutschen Einheit“ teil. Manfred Schneider versucht, immer neue Routen auszusuchen. Es soll ja nicht langweilig sein. „Bisher hat sich keiner bei mir beschwert und es wird ja auch gut angenommen. Ich laufe die Strecken vorher ab und versuche immer, in alle Gemarkungen wie Crainfeld, Vaitshain, Bermuthshain und Grebenhain zu kommen. Um die Routen dann für die Teilnehmer sichtbar zu machen, fahre ich hin und beschildere die Wege.“ Wanderungen außerhalb der Gemeinde anzubieten, wird es beim TSV Grebenhain aber nicht geben. Das ist bei den großen Teilnehmerzahlen auch schwer umzusetzen. „Da müssten wir mehrere Busse bestellen. Das ist dann nicht nur eine kostspielige Angelegenheit, auch die Logistik muss dann passen. Da ist der Aufwand einfach zu groß“, meint der Grebenhainer.
Nein, den Vereinsmitgliedern gefällt das Paket „Laufen und anschließend im Sportheim köstlich Essen“ perfekt. Erfolgsgeschichten sollen Erfolgsgeschichten bleiben. Kuriose oder lustige Dinge sind bei der „Völkerwanderung“ nicht passiert. „Wenn sich jemand verlaufen hätte, wäre das schlecht, denn es fällt auf mich zurück“, lacht der Wanderwart. Und er schmunzelt wieder: „Es gab mal welche, die sind auf halber Strecke bei der Station hängen geblieben. Die hatten einfach zu viel getrunken und wir haben sie dann abgeholt und ins Sportheim gebracht. Das schönste bei der Veranstaltung ist, wenn alle gemeinsam vor oder im Vereinsheim sitzen, sich lange unterhalten und den Tag genießen. Der Tag beginnt um 9 Uhr mit dem Start. Die Letzten gehen dann um 22 oder 23 Uhr vom Sportheim nach Hause.“ Alle sind sich einig, der Zusammenhalt ist das A und O bei den Wanderungen.
Apropos Sportheim: Seit 41 Jahren ist Manfred Schneider gelernter Schreiner. Er ist also Gold wert für den TSV Grebenhain. Der 56-Jährige hat unter anderem dort Fenster und Türen eingebaut. „Da haben mir aber andere Leute geholfen“, erwähnt er etwas bescheiden und zurückhaltend. Auch die Innenverkleidung stammt aus seinen Händen und mit den Spielern war er auch bei der Neugestaltung der Kabinen entscheidend aktiv dabei. Schneider hat Sitzbänke und riesengroße Tische montiert.

Apropos Sportheim: Seit 41 Jahren ist Manfred Schneider gelernter Schreiner. Er ist also Gold wert für den TSV Grebenhain. Der 56-Jährige hat unter anderem dort Fenster und Türen eingebaut. „Da haben mir aber andere Leute geholfen“, erwähnt er etwas bescheiden und zurückhaltend. Auch die Innenverkleidung stammt aus seinen Händen und mit den Spielern war er auch bei der Neugestaltung der Kabinen entscheidend aktiv dabei. Schneider hat Sitzbänke und riesengroße Tische montiert.

Manfred Schneider ist seit 27 Jahren verheiratet. Seine Frau Cornelia hilft auch mit, wo es geht. Gerade nach den Wanderungen im Sportheim ist sie in der Küche und beim Servieren von Kaffee und Kuchen engagiert tätig. Während Schneider seine Fußballkarriere verletzungsbedingt früh beenden musste, spielen seine Söhne Sebastian (26 Jahre, erste Mannschaft) und Alexander (23 Jahre, zweite Mannschaft) eine gute Rolle. Und das Brüderpaar ist auch im Tennisverein und im Schützenverein aktiv. So wie der Vater, der schon 40 Jahre passives Mitglied ist. Er war sogar mal Schützenkönig.
Apropos Schützen: Eintracht Frankfurts Top-Torschütze André Silva (25 Tore in 29 Bundesligaspielen) soll nach dem Wunsch von Manfred Schneider weiter voll ins Schwarze treffen. Der 56-Jährige ist nämlich seit fast 30 Jahren auch im Eintracht-Fanclub in Crainfeld Mitglied. Glänzt der Portugiese als Torschütze, dann kann die Eintracht einen Platz in der Champions League ergattern. „Ich hoffe, dass sie es packen, aber es wird schwer. Das nächste Spiel ist am 9. Mai das Derby gegen Mainz. Die haben uns noch nie gelegen und sie haben einen super Lauf. Aber den Euro-League-Platz hat die Eintracht schon sicher. Früher, als ich mehr Zeit hatte, war ich öfters im Stadion. Wir sind auch zu vielen den Auswärtsspielen gefahren. Wenn sie jetzt den Champions-League-Platz packen, könnte ich auch mal wieder ins Stadion fahren – wenn wir dürfen.“
Nicht fahren, aber dafür wandern – das ist das „Kerngeschäft“ von Manfred Schneider beim TSV Grebenhain. „Das Wandern ist des Müllers Lust“, heißt es in einem deutschen Volkslied. Aus der Lust, wurde drei Mal in Folge Frust. „Leider mussten die letzten Wanderungen ausfallen. Wir haben immer gehofft. Erst fiel es im Mai und dann im Oktober 2020 aus. Und jetzt wieder im Mai. Hoffen, wir mal, dass es dieses Jahr im Oktober dann wieder stattfinden kann“, so der Grebenhainer.
Eine gute Nachricht hat Manfred Schneider an alle Wanderfreunde im Verein dennoch: „Wenn ich gesund bleibe und die Leute mich als Wanderwart haben wollen, mache ich noch lange weiter.“ Gut so, denn die Routen durch die landschaftlich reizvolle Umgebung, vorbei an den idyllisch gelegenen Ortschaften, will keiner missen. Manfred Schneider ist trotz seiner erst 56 Jahre ein „alter Hase“ bei den Wandergesellen. Die Ideen gehen ihm bestimmt nicht aus.